Bräuche & Traditionen

Weitere Informationen Volkskundemuseum am Paulustor/UMJ Servicestelle Medienarchiv: Ursula Grilnauer I www.volkskundemuseum-graz.at Verdichtet wird dieser inhaltliche Objektschwerpunkt durch umfangreiches Material an Bilddokumenten. Unter dem Gesamtbestand von 11.903 Fotos, 21.529 Dias und 3.621 Glasplatten erzählen viele über Advent- und Weihnachtsbräuche, geben Einblick in Faschingsveranstaltungen, den Osterfestkreis oder vermitteln Abläufe von Tauf-, Hochzeits- oder Begräbnisfeierlichkeiten und dergleichen. Als Forscher und Fotograf im Feld agierte neben Viktor Geramb in späteren Jahren vor allem Sepp Walter (1915–2005), der von 1963 bis 1980 die Leitung des Volkskundemuseums innehatte. Beiden sind zahlreiche Fotos, Letzterem vor allem eine Fülle an Dias zu verdanken. Doch auch andere Personen inner- und außerhalb des Museums, die sich der volkskundlichen Forschung verschrieben hatten, bereicherten den Datenbestand. Die Zuordnung ist leider nicht in jedem Fall gesichert möglich, doch lassen Handschriftenvergleiche oder Tagebucheinträge so manchen Urheber bzw. manche Urheberin der Forschungsaufnahmen identifizieren. Neben dem Brauchgeschehen bilden viele dieser Fotos Gebäude, Landschaften, Arbeitsabläufe und Geräte, Kleidung und Tracht, aber auch Menschen bei ihren Tätigkeiten in Freizeit und Sport ab. Der Blick war vorwiegend auf die Steiermark gerichtet, doch erzählen einige Bilddokumente ebenso von Forschungsfahrten etwa nach Slowenien, Kroatien, Dalmatien oder Ungarn und erweitern den transnationalen Sammlungsfundus. Je dichter die Beschreibungen auf den Fotorückseiten erfolgten, desto lebendiger können wir kulturelles Alltagsleben und frühere Wertvorstellungen nachvollziehen. Für die Gegenwart gilt es, sich auch mit der Dokumentation digitaler Aufnahmen zu beschäftigen. Seit 2021 werden diese ebenfalls in der Museumsdatenbank erfasst. Die Herausforderung der Zukunft wird es sein, große Datenmengen zu sichern und auch zugänglich machen zu können. MARTINA EDLER/URSULA GRILNAUER Erstkommunion. Foto: Volkskundemuseum/Sepp Walter (Dia 20684/F 10505). 19

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