26 Abbildung von Brauchformen in der Volksmusikdatenbank DORIS GRASSMUGG BRÄUCHE & TRADITIONEN Im Datenverbund der Österreichischen Volksliedwerke www.volksmusikdatenbank.at findet sich neben vielen Kategorien zur Spezifikation der Archivbestände der zehn Volksliedarchive in Österreich und Südtirol auch die Kategorie „Brauchformen“. Lange bevor dieser Verbund online gehen konnte, beschäftigte sich bereits eine Expertenrunde unter Leitung der Musikwissenschaftlerin Gerlinde Haid (1943–2012) und dem Volksliedforscher Walter Deutsch (1923–2025) mit der Klassifikation für diese Datenbank. Die Voraussetzung für eine gemeinsame, überregionale Datenbank bildete das Archivprogramm INFOLK. 1991 erschien dazu die Broschüre „INFOLK. Informationssystem für Volksliedarchive in Österreich.“ Bereits dieses Regelwerk enthielt die Kategorie „Brauchform“ – gegliedert in Jahres- und Lebenskreislauf. In den letzten Jahren wurde u. a. auch das „Brauchformen-Tool“ der Volksmusikdatenbank von einer Archivarbeitsgruppe überarbeitet, zusammengefasst und neu gegliedert. Die Redaktion der Volksmusik- datenbank liegt beim Österreichischen Volksliedwerk. Das vordergründige Ziel war, eine leicht verständliche Struktur zu schaffen, um die Suche nach Belegen oder Notenmaterial zu einem bestimmten Brauchgeschehen für den Nutzer zu vereinfachen. So wurden Überbegriffe, Unterbegriffe und Verweise geschaffen. Meist sind Lieder, Fotos etc. mit den einzelnen Brauchformen verknüpft. Teilweise wurden den Bräuchen auch Literaturhinweise zur Erklärung oder für eine weiterführende Forschung hinzugefügt. Die Unterscheidung in Lebenslauf und Jahreskreis wurde beibehalten und bildet eine zusätzliche Informationsebene. Anhand von zwei Beispielen soll diese Kategorisierung hier verdeutlicht werden. a) Das erste Beispiel bezieht sich auf eine Brauchform im Lebenslauf, nämlich Rituale rund um den Tod. Dazu sind drei Unterbegriffe angeführt, denen jeweils mehrere Verweise zugeordnet sind.
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