Die Tradition des Thomasnikolo lässt sich im ersten Viertel des 20. Jahrhunderts in der Region der steirischen und niederösterreichischen Eisenwurzen nachweisen. Auch in Gams bei Hieflau soll diese Praxis zu dieser Zeit gepflegt worden sein, geriet jedoch – wie in vielen anderen Orten – durch die Kriegsjahre in Vergessenheit. Anfang der 1970er Jahre bemühten sich der Arzt Siegfried Moser gemeinsam mit der Familie vlg. Mandlbauer um die Wiederbelebung der Tradition, vor allem basierend auf Erzählungen älterer Dorfbewohner:innen aus den Wirtshäusern. Seitdem übernimmt die Familie die Verantwortung als Kustodin dieser Praxis und kümmert sich um Organisation, Erhalt der Kostüme, Rollenverteilung und alle weiteren Belange. Gemeinsam mit der Kegla-Krampusgruppe Gams stellen sie das erforderliche Ensemble zusammen: den hl. Bischof Thomas, den weißen Thomas (weiß gekleideter Lichtbringer), den Sackträger (Gabenbringer), die Nikolofrau, den Greis, die Thomashutzn sowie rote, schwarze und braune Krampusse mit Schellen, Glocken und Ruten. Am 21. Dezember, der Sonnwendnacht, zieht die Gruppe gemeinsam von Haus zu Haus. Vor der Begrüßung des hl. Thomas werden die einzelnen Figuren und ihre Bedeutung erklärt. In der immer gleichlautenden Ansprache wendet sich der hl. Thomas anschließend an die Anwesenden, um sie zu segnen, bevor kleine Gaben und „Geschenkssackerl“ an Kinder und Erwachsene verteilt werden.