Handschrift Ratschengesang

Steirisches

Volksliedarchiv

Die Volkskultur Steiermark GmbH betreut im Steirischen Volksliedarchiv eine einzigartige, historische Sammlung, die im Eigentum des Landes Steiermark steht. Der wertvollste Teil der Sammlung – die Handschriftenabteilung –  geht auf den „Arbeitsausschuss für die Sammlung des deutschen Volksliedes in Steiermark“ zurück, der 1905 gegründet wurde. Eine umfassende Bibliothek zu vielfältigen, volkskulturellen Themenkreisen ergänzt die Originalbelege.

Sammlungen

Das Steirische Volksliedarchiv umfasst eine reichhaltige Bibliothek mit rund 18.000 Publikationen sowie ein Tonarchiv mit circa 10.000 Tonträgern samt Wachswalzen- und Schellacksammlung. Den wertvollsten Bereich des Archives bildet die Handschriftenabteilung, die zu einem bedeutenden Teil aus Niederschriften von 1880 bis 1918 besteht. Eine Biographien- und Zeitschriftensammlung, sowie ein Fotoarchiv vervollständigen die Sammlungen des Steirischen Volksliedarchives, das durch Ankäufe, Schenkungen und Nachlässe ständig erweitert wird.

Online

Recherche

Die neun Volksliedarchive der österreichischen Bundesländer sowie jenes aus Südtirol arbeiten gemeinsam im Datenbankverbund (www.volksmusikdatenbank.at), um der Öffentlichkeit einen möglichst umfassenden Zugang zu den Archivbeständen zu ermöglichen. Das Steirische Volksliedarchiv ist seit 2003 im Datenverbund, über den nun  bereits rund 220.000 Datensätze aus der Steiermark abrufbar sind.

Recherche

vor Ort

Das Steirische Volksliedarchiv steht allen Interessierten zur Recherche und für Lied- und Tonanfragen zur Verfügung:
Montag: 9.00-12.00 Uhr und 13.00-16.00 Uhr | Dienstag bis Donnerstag: 9.00-12.00 Uhr | Freitag: geschlossen
ACHTUNG WINTERPAUSE: Das Steirische Volksliedarchiv ist von 24. Dezember bis 6. Jänner 2025 geschlossen!
Archivanfragen können auch per E-Mail an archiv@volkskultur-steiermark.at oder telefonisch unter +43 316 908535-88 gestellt werden.

Geschichte

Das Steirische Volksliedarchiv geht in seiner Entstehungsgeschichte auf den „Arbeitsausschuss für die Sammlung des deutschen Volksliedes in Steiermark“ zurück, der 1905 gegründet wurde. Zu Be­ginn be­fand sich das Ar­chiv in Wien bei Josef Pom­mer (1845-1918), dem Leiter des Arbeitsausschusses. Nach Pommers Tod im Jahr 1918 übernahm Viktor Zack (1854-1939) die Leitung des steirischen Arbeitsausschusses. Das gesamte, bis dahin von den Mitarbeitern an den Arbeitsausschuss übermittelte Liedgut, das von Pommer in 164 Mappen abgelegt worden war, kam ins Steiermärkische Landesarchiv. Ein wich­ti­ger Ab­schnitt für das Ar­chiv er­folg­te im Jahre 1935, als unter Otto Krisch­kes An­lei­tung und mit Hilfe von Vik­tor Ge­ramb, Karl Pol­heim, Josef Gauby und an­de­ren die bis­her ge­sam­mel­ten Be­stän­de ka­ta­lo­gi­siert wur­den. 1940 kam das Volks­lie­dar­chiv an die Uni­ver­si­tät Graz und wurde da­durch von Bom­ben­ein­wir­kun­gen ver­schont. Im Jahr 1947 über­sie­del­te das Volks­lie­dar­chiv in das Ge­bäu­de des Stei­ri­schen Volks­kun­de­mu­se­ums. Der Man­gel an Un­ter­stüt­zung durch die öf­fent­li­che Hand und die denk­bar schlech­te räum­li­che Un­ter­brin­gung lie­ßen al­ler­dings lange keine gro­ßen Ak­ti­vi­tä­ten zu. Im Jahr 1987 konn­ten in­ner­halb des Volks­kun­de­mu­se­ums neue Räume be­zo­gen wer­den, die die Ar­beits­mög­lich­kei­ten ver­bes­ser­ten. Von Mai 1999 bis Juni 2008 be­fand sich das Volks­lie­dar­chiv ge­mein­sam mit den Bü­ro­räum­lich­kei­ten des Steirischen Volksliedwerks in der Her­der­gas­se 3. Seit Sep­tem­ber 2008 wird das Steirische Volksliedarchiv von der Volkskultur Steiermark GmbH betreut und ist in der Sporgasse 23 untergebracht. 

Blogbeiträge

Die einsetzende Industrialisierung in der Mitte des 19. Jahrhunderts versetzte die Menschen in Angst vor der Zukunft. Wie alle bewegenden Themen, wurde auch dieses in zahlreichen Liedern verarbeitet. Archivleiterin Doris Grassmugg hat dazu recherchiert.
Die österreichische Volksmusikdatenbank kann nun auch nach Melodien durchsucht werden.
Anlässlich des 100. Todestags des Volkslied- und Trachtensammlers Konrad Mautner (1880-1924) im heurigen Jahr wurden nun die im Steirischen Volksliedarchiv befindlichen Handschriften Mautners digitalisiert.