Viele Gemeinschaften und Einzelpersonen versuchen heute, das Wissen um den traditionellen Samenbau und die Saatgutentwicklung weiterzutragen – auch wenn sich die Rahmenbedingungen stark verändert haben. Noch immer – und wieder – gibt es traditionell wirtschaftende Landwirt:innen und Gärtner:innen, die durch gezieltes Anbauen, Pflegen, Auswählen, Nutzen und Vermehren zum Erhalt der Pflanzenvielfalt und Weiterabe des Saatgutes beitragen. Doch vielfach haben sie ihr Saatgut und Wissen nicht von ihren Eltern oder den Nachbar:innen übernommen, sondern es haben sich neue Wege der Tradierung entwickelt – in Kursen, auf Tauschmärkten oder durch andere Projekte und Gemeinschaften. Die bestens an die regionalen Bedingungen angepassten Hof- und Lokalsorten sind nicht nur Ernährungsgrundlage von Familien, Gemeinschaften und Regionen, sondern schaffen innerhalb dieser auch gemeinsame Identität. Die Sorten sind an lokale Standortbedingungen wie beispielsweise langanhaltende Trocken- und Schneeperioden angepasst und liefern eine kalkulierbare Ertragssicherheit.