Falknerei

Die Falknerei als Überbegriff beinhaltet die Jagd mithilfe von Greifvögeln inklusive deren Ausbildung und Training, die Zucht von falknerisch einsetzbaren Vögeln sowie den Schutz von Greifvögeln, Eulen und deren Lebensräumen. Zusätzlich beschäftigt sich die Falknerei mit ihrer Manifestation in Wissenschaft, Kunst und Kunsthandwerk.
Falkner:innen richten für die Beizjagd, wie diese spezielle Jagdform genannt wird, Greifvögel für die Jagd auf Niederwild in ihrem natürlichen Lebensraum – so wie es dem Verhalten der Tiere entspricht – ab. Dafür braucht es größtes Vertrauen zwischen Mensch und Tier, da die Beziehung lebenslänglich eine freiwillige bleibt, denn der Vogel könnte bei jedem Flug den Weg in die Freiheit wählen. Als Jagdvögel eignen sich neben Falkenarten auch Habicht, Sperber, einige Adlerarten und amerikanische Bussardarten. Die Beizjagd mit Falken war in Europa jahrhundertlang ausschließlich dem Adel gestattet. Heute ist die Falknerei allgemein zugänglich, da sie aber sehr zeitintensiv und kostspielig ist, üben sie nur wenige aus. Falkner:innen müssen sich das ganze Jahr über um ihre sogenannten Beizvögel kümmern und sie während der Jagdzeit so oft wie möglich frei fliegen lassen, damit sie ihrem natürlichen Flugverhalten nachgehen können. Zur Ausstattung von Falkner:innen gehört neben dem Handschuh und der Falkenhaube, die beim Transport der Tiere und in den Ruhezeiten während der Jagd zum Einsatz kommt, die Tasche für das Federspiel.
Seit 2012 ist die Falknerei in die internationale Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes eingetragen. Österreich ist heute einer von 24 Staaten, in denen die Tradition gepflegt wird. Durch die Vernetzung mit der Wissenschaft, Jagdwirtschaft, Veterinärmedizin und Kulturwissenschaft werden heute neue Erkenntnisse zu dieser intensiven Begegnung von Mensch und Wildtier gewonnen.
Greifvogel
Foto: Thomas Engel/foto365.at
Falknerei
Foto: Thomas Engel/foto365.at

Falknerei

Aufnahme: 2010 | 
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