Pflasterer Handwerk

Bis Mitte des 19. Jahrhunderts waren gepflasterte Straßen, die bereits aus dem Altertum bekannt sind, die einzige Möglichkeit, um Verkehrswege staubfrei zu halten. Heute sind Pflasterflächen Teil unserer Kulturlandschaft. Das Pflasterer Handwerk wurde früh zu einem eigenständigen Beruf und ist in Österreich heute ein reglementiertes Gewerbe, in dem das handwerkliche historische Wissen an nächste Generationen mündlich und praktisch weitergegeben wird.
Die fachmännische Expertise, die Erfahrung und das handwerkliche Geschick eines Pflasterermeisters tragen dazu bei, dass jede Pflasterfläche ein handwerkliches Unikat darstellt, mit dem ein bleibender Wert geschaffen wird. Für die Erbringung der hochqualitativen Handarbeit sind einerseits traditionelle Handwerkzeuge (Kleinstein- und Großsteinpflasterhammer etc.) erforderlich, andererseits wird der:die Pflasterer:in heutzutage von modernen Maschinen (Spaltpresse etc.) unterstützt, die die körperliche Arbeit reduzieren. Die Einsatzmöglichkeiten von Pflaster sind nahezu unbegrenzt und reichen von der privaten Terrasse über den Straßenbau bis hin zu gewerblich genutzten Flächen.
Heutzutage ist das Pflasterer Handwerk ein Lehrberuf im Bauhilfsgewerbe, der in einer dreijährigen Lehre im dualen Ausbildungssystem erlernt werden kann. Mit der bestandenen Lehrabschlussprüfung wird der Lehrling zur:zum Gesellin:Gesellen und kann in der Folge zur Meisterprüfung antreten. Durch die Vergabe eingeschränkter Gewerbeberechtigungen und eine sinkende Anzahl an qualifizierten Meisterbetrieben sind viele Betriebe nicht in der Lage, Lehrlinge entsprechend auszubilden. Maßnahmen wie die Publikation des „Pflasterer Handwerkerbuchs“ im Jahr 2012, Kooperationen mit Schulen und Öffentlichkeitsarbeit werden neben der Weitergabe des Wissens an Lehrlinge getroffen, um das Pflasterer Handwerk zu erhalten.
Pflasterer Handwerk Kulturerbe
Foto: FQP