In Wien wurde der Walzer um etwa 1815 durch Tanzveranstaltungen während des Wiener Kongresses salonfähig, als die Begeisterung für diesen neuen Paartanz alle gesellschaftlichen Schichten erfasste. Gleichzeitig mit der Etablierung des Walzers entstanden öffentliche bürgerliche Tanzschulen, die den Walzer unterrichteten, pflegten und damit wesentlich zur Überlieferung dieses Tanzes beitrugen. Im Biedermeier wurden aus vielen Gasthäusern, speziell in den Wiener Vororten, Tanzlokale, in denen der Wiener Walzer in seiner typischen Form (Einleitung, Walzerkette, Coda) aufgeführt und weiterentwickelt wurde. Der Wiener Walzer hat eine wesentliche identitätsstiftende Bedeutung – auch im internationalen Kontext –, was sich sowohl zum Jahreswechsel als auch in der Ball- und Tanzkultur manifestiert.