Wiener Stimmung und Spielweise der Zither

Die für die Wiener Stimmung charakteristische Form der Besaitung der Zither und die zugehörige Spielweise entstanden in der Mitte des 19. Jahrhunderts in Wien und werden erstmals in der „Zitherschule“ von Carl Ignaz Umlauf 1859 beschrieben. Rasch verbreitete sich die Wiener Stimmung und Spielweise der Zither und wurde im Rahmen der Zithermode von 1850 bis 1900 zum weitverbreiteten Konzertinstrument in Wien. Durch zahlreiche Zitherschulen und -vereine wurde die „Wiener Zither“ in der Zeit der Ersten Republik zum Masseninstrument der Arbeiterklasse. Sie wurde 1949 durch Anton Karas mit der Filmmusik zum Film „Der dritte Mann“ weltberühmt.
Die für die Wiener Stimmung charakteristische Form der Besaitung der Zither und die zugehörige Spielweise sind heute noch in Wien, Nieder- und Oberösterreich, in der Steiermark sowie in Tschechien verbreitet. Das Wissen um Kompositionslehre, Instrumentenbau und Spieltechniken beeinflussen einander und erzeugen den unverwechselbaren Klang.
Die „Wiener Zither“ wird solistisch oder in Ensembles zumeist im Amateurmusikbereich gespielt und an einigen wenigen Musikschulen unterrichtet. Überalterung und das Ausbleiben von Nachwuchs gefährden jedoch den Erhalt der Wiener Stimmung und Spielweise der Zither. Neben Aufführungen historischer Originalkompositionen gibt es vor allem Bearbeitungen unterschiedlicher Stilrichtungen und vereinzelt Kompositionen zeitgenössischer Komponist: innen und Zitherspieler:innen.
Wiener Stimmung Zitherspiel
Foto: Cornelia Mayer
Wiener Zither
Foto: Cornelia Mayer

Wiener Stimmung und Spielweise der Zither

Aufnahme: 2017 | 
Steiermark, Niederösterreich, Oberösterreich, Wien