Österreichische Volkstanzbewegung

Im Mittelpunkt des österreichischen Volkstanzes steht das gemeinsame Tanzen unterschiedlicher Altersgruppen mit unterschiedlichen Tanzkenntnissen. Besonders hervorzuheben ist die Herausbildung eines Kanons österreichischer Grundtänze, die in ganz Österreich und Südtirol Eingang in das Tanzrepertoire fanden. Die Tanzveranstaltungen der österreichischen Volkstanzbewegung folgen üblicherweise einem vorgegebenen Ablauf vom Auftanz über die Tanzfolge bis zum Schlusskreis.
Die heutige Volkstanzkultur ist ein vorwiegend urbanes Konstrukt des ausklingenden 19. und des frühen 20. Jahrhunderts, das seine Anleihen aus ländlichen Traditionen nahm. Als Begründer der Sammlung und Systematisierung der (deutsch-)österreichischen Tänze gilt Raimund Zoder (1882–1963), der nicht nur die Volkstänze mithilfe einer normierten Aufzeichnungstechnik dokumentierte, sondern zu Beginn des 20. Jahrhunderts auch geeignete Tanzmusikstücke sammelte. Gleichzeitig mit der Systematisierung und Aufzeichnung der verschiedenen Tänze begann die Ausrichtung auf österreichische Besonderheiten. Die Tänze wurden nicht nur gesammelt und für die Nachwelt gesichert, sondern auch wieder verstärkt gelehrt und somit verbreitet. Dadurch ist die traditionelle Tanzkultur in vielen Regionen Österreichs und Südtirols bis heute lebendig.
Die Bundesarbeitsgemeinschaft Österreichischer Volkstanz führt laufend Projekte durch, die einerseits die Aufarbeitung der Geschichte des Volkstanzes und andererseits die kreative Weitergabe des Volkstanzes speziell an junge Menschen zum Ziel haben. Tanzgelegenheiten bieten bis heute die einzelnen Volkstanzgruppen und Volkstanzkreise in allen Bundesländern.
Volkstanz
Foto: Steirische Roas/Mario Bühner
Volkstanzen
Foto: Steirische Roas/Mario Bühner

Österreichische Volkstanzbewegung

Aufnahme: 2010 | 
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