Alpinistisches Wissen und Können der Berg- & Schiführer:innen

Die Erstbesteigung des Großglockners im Juni 1800 und die damit einhergehende Entwicklung des Alpinismus ebneten den Weg für das Bergführerwesen. Anfangs existierten im Gebirge abgesehen der von den Bergbäuer:innen genutzten Pfade wenige oder gar keine Wege.
Daher waren es beim Aufkommen des Interesses an der Erkundung und Besteigung der Alpen vor allem Bäuer:innen und Jäger:innen, die Besucher:innen durch unwegsames Gelände führten, woraus sich im Laufe des 19. Jahrhunderts ein eigenständiger Beruf entwickelte. Bergführer:innen benötigen bis heute ein umfangreiches Wissen über Wetter, Orientierung, Tourenplanung, Lawinen- und Naturkunde, um andere Personen sicher ans Ziel zu bringen. Durch die stete Wandlung der Landschaft und die hohen Ansprüche an die Berg- und Schiführer:innen kamen im Laufe der Zeit weitere wichtige Kenntnisse und Fähigkeiten hinzu, wie die Kenntnis der Seil- und Sicherungstechnik oder Rettungstechniken im Fels und am Gletscher. Dabei ist bei Führungen von Gruppen durch das Gelände ein Gespür für soziale Dynamiken, Gefahrensituationen und der professionelle Umgang mit Menschen und ihren Ängsten und den Gefahren des Bergsteigens ebenfalls Teil des alpinistischen Wissens und der Erfahrung der Berg- und Schiführer:innen.
Wird das Wissen heute in erster Linie durch die berufliche Ausbildung zum:zur Berg- und Schiführer:in weitergegeben, werden Kenntnisse alpiner Geschichte und gewachsener Traditionen des Sozialverhaltens in den Bergen und des Lebens in den alpinen Regionen überwiegend innerhalb eines Familienverbands über mehrere Generationen weitergegeben. Die Berufsgruppenverbände führen regelmäßige Informationsveranstaltungen, Dokumentationen, Öffentlichkeitsarbeit und Nachwuchsförderung durch und leisten dadurch einen wichtigen Beitrag zur Weitergabe des alpinistischen Wissens.
Bergführer Schiführer
Foto: Alpsolut/Johannes Mair
Bergführer Schiführer
Foto: Alpsolut/Johannes Mair

Alpinistisches Wissen und Können der Berg- & Schiführer:innen

Aufnahme: 2011 | 
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