Das Öblarner Krampusspiel gehört in die Gattung der geistlichen Volksschauspiele, die seit der Rekatholisierung vor allem im 18. Jahrhundert zum Bestand religiöser Unterweisung und geistlicher Belehrung der Bevölkerung dienten. Im Auftrag des Landschaftsmuseums Schloss Trautenfels wurde der Text dieses Spiels im Rahmen von Feldforschungen erstmals vollständig aufgezeichnet. Das Öblarner Krampusspiel wird von Laiinnen:Laien dargestellt, die Anfang Dezember von Hof zu Hof ziehen. Voran gehen die Schab – in Stroh gehüllte Figuren, die mit ihren Peitschen einen Sechser- oder Achtertakt schnalzen –, darauf folgen die Jäger, die in die Stuben treten, um die Spielerlaubnis der Bäuer:innen einzuholen, sowie der Oberteufel Luzifer mit seinen Gesellen, der Schmied, die Habergoaß und der Tod. Die Lichtfigur des hl. Nikolaus wendet das Spiel zum Guten und belohnt die Kinder.